Von Hinterwäldern, Landwirtschaft zum (Be)Greifen und vorbildlichem Tierschutz
Die Koordinationsstelle der Demonstrationsbetriebe Ökologischer Landbau ist wieder auf Biohöfen unterwegs, um im Rahmen von Hofreportagen spannend und informativ über die Arbeit der Biobetriebe zu berichten. Erste Station von m&p-Mitarbeiter Oliver Z. Weber ist der Bioland-Hof Göhring. Dieser Betrieb hat sich neben der Landwirtschaft ein zweites Standbein aufgebaut – die Tiergestützte Therapie. Regelmäßig besuchen Kinder mit Handicap den Hof und lernen Bauernhoftiere zu versorgen. Was für Menschen ohne körperlich-geistige Beeinträchtigung banal klingt, ist für Menschen mit einer solchen Behinderung Herausforderung, Leistung und Ansporn zugleich. Die Motivation zu besitzen, sich aus dem Rollstuhl zu erheben, um einen Esel zu streicheln, einen Stall auszumisten oder Verantwortung für ein Tier zu übernehmen. Bäuerin Andrea Göhring weiß, dass diese Arbeit und Erlebnisse für Kinder mit Handicap sehr wertvoll ist. Sie bewegt, motiviert und fördert, damit andere bewegt werden.
Wie es ist mit Hinterwäldern zu leben, konnte Oliver Z. Weber beim Besuch auf dem Haettelihof bei Konstanz erfahren. Hinter dem Begriff „Hinterwälder“ verbirgt sich die kleinste Rinderrasse Zentraleuropas - alemannisch „Haetteli“. Der Haetellihof ist nicht nur nach den Tieren benannt, der Betrieb hält und züchtet auch die vom Aussterben bedrohte Haustierrasse. Heute sind es schon rund 60 Tiere. Eine artgerechte Tierhaltung ist für Ute Paluch und Thomas Schumacher dabei selbstverständlich. Flankiert wird die Haltung der „Hinterwäldler“ des Demeterhofs von einer umweltverträglichen Nutzung verschiedener Grünlandtypen, die nachhaltig gepflegt und durch die Tiere gesichert werden.
Für Tierschutz engagiert sich auch der Biolandhof Reiser. Hierfür wurde der Betrieb sogar mit dem Tierschutzpreis des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Doch darauf Ausruhen kommt für die Familie Reiser nicht infrage. Ganz im Gegenteil: Auch in der neuen Generation geht der Hof den Bio-Weg konsequent und vor allem modern weiter. Die Hofübergabe an Sohn Silvan ist erfolgreich vollzogen, das Zweinutzungshuhn „Sandy“ lebt seit neuestem auf dem Hof. Und dies neben Pensionspferden, Mutterkühen und Exoten wie Lamas und Wachteln. Außerdem wird das Herzstück des Betriebes, die Direktvermarktung, weiter vorangetrieben.
Projekt Demonstrationsbetriebe Ökologischer Landbau
Über 37.000 Betriebe in Deutschland wirtschaften nach ökologischen Richtlinien. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat daraus 290 Biohöfe ausgewählt. Als bundesweites Netzwerk Demonstrationsbetriebe Ökologischer Landbau öffnen sie ihre Türen und Tore. Für Laien, Fachleute und Medien. Sie zeigen, wie Ökolandbau funktioniert. Bei Hof- und Feldführungen, Hoffesten, Fachveranstaltungen, Exkursionen.
Weitere Informationen auf demonstrationsbetriebe.de
Einblicke in die Arbeit der Demonstrationsbetriebe Ökologischer Landbau auf oeko-einblick.de
